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Lichtverschmutzung

Die Reduzierung der Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen, als Lichtverschmutzung bezeichnet, wird immer mehr zum Problem für die Umwelt.

Stegaurach ist Vorreiter im Landkreis Bamberg,  wenn es um die Reduzierung von Lichtverschmutzung geht. Das beweist auch der Bayerische Biodiversitätspreis 2022 unter dem Motto "Tiere der Nacht - Nachtleben in der Natur", der auch an die Gemeinde Stegaurach gegangen ist. 

Lichtverschmutzung schadet uns Menschen und der Biodiversität. Der natürliche Wechsel Tag und Nacht ist der grundlegende Rhythmus jeglichen Lebens und ein Baustein funktionierender Ökosysteme. Licht bei Nacht sollte so belastungsarm und emissionsfrei wie möglich eingesetzt werden. Ein Zuviel an künstlichem Licht kann zu massiven Störungen im Tag-Nacht-Haushalt führen. Fast alle Körperfunktionen des Menschen werden durch das Hormon Melatonin gesteuert, welches nur bei Dunkelheit gebildet wird. Melatonin ist wichtig für einen gesunden Schlaf und ein starkes Immunsystem.  

Auch nachtaktive Tiere und Insekten verlieren durch die künstliche Beleuchtung Dunkelgebiete und ihren Lebensraum. So orientieren sich nachtaktive Insekten fälschlicherweise an den künstlichen Lichtquellen und fliegen diese zwanghaft an, bis sie vor Erschöpfung verenden oder verbrennen.

Zugvögel orientieren sich ebenfalls in der Dämmerung und Nacht am Mond und den Sternen. Irritiert durch künstliche Lichtpunkte können sie die Orientierung verlieren.

Deshalb hat die Gemeinde Stegaurach, als erste Gemeinde im Landkreis Bamberg, am 09.04.2019 beschlossen, den kompletten Austausch der Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen mit einer geringen Kelvinzahl vorzunehmen.

Bei der Aufstellung der Lampen wurde bewusst darauf geachtet, möglichst nur den Straßen- und Gehwegkörper zu beleuchten. Eine Beleuchtung von Hauswänden, Bäumen und Gärten wurde vermieden. Diese LED-Leuchten sind dimmbar und werden nachts auf eine Leistung von 50% heruntergefahren. Bei den noch in Betrieb befindlichen Langfeldleuchten, die mit zwei LED-Röhren ausgestattet sind, wird nachts jeweils eine Röhre ausgeschaltet. Auch hier wird über kurz oder lang auch ein Austausch erfolgen.

Durch diese Umstellung erreichte die Gemeinde Stegaurach als bisher einzige Gemeinde in Oberfranken den Status einer Partnergemeinde des Sternenparks Rhön.

Auch im Privatbereich kann viel getan werden:

·         Setzen Sie keine Bodenstrahler und Dekoleuchten ein

·         Verzichten Sie auf die Anstrahlung von Bäumen, Büschen und Teichen

·         Beleuchten Sie Gehwege nur bei Bedarf

·         Warmweißes am besten amberfarbenes Licht wählen mit einer Kelvinzahl von maximal 2700 Kelvin

Weitere Informationen finden Sie unter:

https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/fileadmin/media/fotos/antje/Sternenpark/PDF/Planungshilfe_Haus-und-Garten_Sternenpark_Rhoen.pdf