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5 Brache jung

Die Wilde Karde ist durch ihr stacheliges Aussehen ein Hingucker und bringt zahlreiche Insekten und Vögel in deinen Garten. Wie du die Staude pflanzt und pflegst, erfährst du hier:

Wilde Karde: So kannst du die Staude anbauen und nutzen

Die Wilde Karde ist eine krautige Pflanze, die im Frühjahr in grün, im Sommer violett und im Winter braun daherkommt. In der freien Natur wächst das heimische Kardengewächs an Wegrändern, Bächen und Auen. Sie ist vor allem in Mittel- und Südeuropa verbreitet.

 

Die Pflanze wächst zweijährig. Im ersten Jahr bildet sich die Rosette mit großen Blättern aus. Die einzelnen Blätter sind dunkelgrün und an der Unterseite bedornt. Im zweiten Jahr wachsen mehrere hohe Stängel, die ebenso mit Stacheln versehen sind. Die Stängelblätter wachsen paarweise und sind am Rand eingekerbt. Die Wilde Karde wird bis zu zwei Meter hoch, die zapfenförmigen Blütenstände zwischen fünf und neun Zentimetern. Diese sind mit zahlreichen winzigen Einzelblüten besetzt. Das Besondere: Die Blüten öffnen sich ringförmig von der Mitte ausgehend nach unten und oben. Die Wilde Karde blüht violett von Juli bis Ende August. Der Blütenkopf ist umgeben von stacheligen, länglich-schmalen Hüllblättern. Aus den Blüten entwickeln sich nach erfolgreicher Befruchtung kleine Nussfrüchte. 

Aufgrund ihres Aussehens wird die Wilde Karde auch als Kardendistel bezeichnet. Da sie an fast allen Pflanzenteilen stachelig ist, solltest du sie von Kindern fernhalten.

Wilde Karde pflanzen

Die hochwachsende Wilde Karde ist einfach zu pflanzen.

Wie erwähnt, ist die Wilde Karde eine stachelige Pflanze. Trage beim Pflanzen und weiter auch bei der Pflege stets dicke beziehungsweise robuste Gartenhandschuhe und lange Kleidung.

  • Zeitpunkt: Die Aussaat ist im Frühjahr von Ende März bis Mitte April, aber auch im frühen Herbst möglich. Die Samen pflanzt du dann direkt ins Beet. Sie keimen nach maximal 30 Tagen. Du bekommst sie im (Fach-)Kräuterhandel oder Baumärkten. Häufig sind die Samen Bestandteil von Wildpflanzen-Mischungen. Auf dem Balkon ist es leider nur schwer möglich, die Wilde Karde zu züchten.
  • Standort: Die Wilde Karde bevorzugt einen sonnigen Platz. Sie kommt aber auch mit Halbschatten zurecht. Halte einen Pflanzabstand von 35 bis 40 Zentimetern zu anderen Pflanzen ein. Da die Karde hoch wächst, macht sie sich sowohl neben Büschen und Stauden als auch im Blumenbeet gut. Wenn du einen Gartenteich haben solltest, sorgt sie auch hier für einen Hingucker.
  • Boden: Wichtig für die Karde ist ein hohe Feuchtigkeitsgehalt im Boden. Daher sollte dieser locker und durchlässig sein. Dies erreichst du, indem du Sand oder Steine unter die Erde mischst. Ebenso sollte die Erde kalkhaltig sein. Durch einen pH-Test findest du heraus, ob zusätzliches Kalken notwendig ist. Einen nährstoffreichen Boden erhältst du, wenn du Humus dazugibst. In Böden mit hohem Anteil an Lehm gedeiht die Wilde Karde am besten.

So pflegst du die Wilde Karde

  • Gießen: Wie erwähnt, mag die Wilde Karde Feuchtigkeit. Immerhin kommt sie in der Natur meist auf feuchten Böden vor. Dies solltest du der Staude auch im eigenen Garten ermöglichen. Der Boden sollte bestmöglich nie ganz austrocknen und leicht bis mäßig feucht sein. Gieße die Wilde Karde daher täglich. An heißen Tagen solltest du morgens und abends gießen.
  • Düngen: Im ersten Jahr bildet sich die Blattrosette, hier ist kein Düngen notwendig. Mische im zweiten Jahr organischen Dünger wie Kompost unter die Erde um die Pflanze. Auf diese Weise unterstützt du ihr Wachstum.
  • Schneiden: Wie oben beschrieben, sät sich die Wilde Karde selbst aus und verteilt sich so im Garten. Wünschst du dies nicht, solltest du die Pflanze nach der Blüte schneiden. Gezieltes Aussäen ist möglich, indem du die reifen Samen erntest und direkt aussäst. Allerdings sind die Samen und Früchte der Wilden Karte eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel. Schneide sie daher besser im Frühjahr zurück.
  • Überwintern: Die Wilde Karde kommt gut mit Kälte klar. Temperaturen bis zu minus 35 Grad Celsius machen ihr nichts aus. Aus diesem Grund musst du die Pflanze nicht zusätzlich schützen.
  • Krankheiten und Schädlinge: Typische Krankheiten der Wilden Karde sind nicht bekannt. Auch Schädlinge kann sie durch ihren Wassertrog und die vielen Stacheln von selbst abwehren.

Die Wilde Karde und die Tierwelt

  • Das ganze Jahr über versorgt die Wilde Karde verschiedene Tierarten mit Wasser und Nahrung:
  • Die Pflanze bildet mit ihren großen Blättern kleine Becken, die Regenwasser auffangen. Expert*innen vermuten, dass dies ein Schutz vor Insekten wie Ameisen ist. Kleinvögel wie Meisen und Rotkehlchen nutzen das Wasserbecken als Tränke und Badestelle. Die Wilde Karde wird deshalb auch Zisternenpflanze genannt.
  • Die Blüten der Wilden Karde bieten von Juli bis Oktober Nahrung für langrüsslige Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
  • Im Inneren der Blütenköpfe befinden sich die Samenstände der Wilden Karde. Nach der Blüte wachsen an den Blütenköpfen Früchte, und zwar kleine Nüsse. Die Samen sowie Früchte bieten im Winter Nahrung für Vögel wie Dompfaff oder Stieglitz. Im Naturgarten zu Hause solltest du die Blütenköpfe und Stängel deshalb bestmöglich nicht oder erst im Frühjahr abschneiden. Ist der Winter besonders mild, ist es möglich, dass die Samen dann bereits schon zu keimen beginnen.
  • Die Wilde Karde ist ein Tierstreuer. An ihren Stacheln und Blütenständen bleiben Insekten leicht hängen. Selbst durch Vorbeistreifen von Vögeln und Insekten werden die Samen der Wilden Karde in die Umgebung geschleudert. Das kannst du dir wie eine Art Katapult vorstellen. Auf diese Weise und durch Wind verbreitet sich die Wilde Karde und sät sich selbst aus.
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Wilde Karde verwenden

Die Wilde Karde soll bei verschiedenen Krankheiten durch äußere sowie innere Anwendung helfen. Hauptsächlich wird die Pflanze bei Beschwerden der Verdauungsorgane, geschwächten Immunsystemen und bei Hautproblemen verwendet.

Die Wilde Karde eignet sich auch wunderbar als Deko für dein Zuhause. Schneide dafür einige Stängel ab und lasse sie trocknen. Alleine oder kombiniert mit anderen getrockneten Blumen bilden sie eine hübsche Herbstdeko.

Naturgarten anlegen

Wer in seinem eigenem Garten überlegt ein paar Wilde Ecken für die Natur stehen zu lassen oder gar seinen ganzen Garten in ein Naturwunder zu verwandeln, findet hier ein paar Anregungen:

https://www.mein-schoener-garten.de/gartengestaltung/gartenideen/naturgarten-gestalten-26181

https://www.naturimgarten.ch/naturgarten/naturgarten-planen.html